Fundamente für den Wintergarten

Damit der Traum-Wintergarten Realität wird, gibt es einige Faktoren zu Beachten. Wie schon in anderen Blog Themen ausführlich besprochen, zählen dazu die Ausrichtung, das Material, die Anforderungen an die spätere Nutzung, Beleuchtung, Beschattung, die Einrichtung und die Pflanzen. Aber bevor all das relevant wird, braucht der Wintergarten erstmal ein solides Fundament. Denn auch wenn man später kaum etwas von ihm sieht – das Fundament ist der heimliche Star des Wintergartens und entscheidend für das Gelingen des Projekts Wintergarten.

Warum ein Fundament für den Wintergarten?

Wer einmal in den Genuss gekommen ist einen großen Spiegel oder eine Glasscheibe transportieren zu müssen, der erkennt schnell wie schwer das fragil wirkende Material eigentlich ist. Zusammen mit der Grundkonstruktion, kommt der Wintergarten durch die dicke Verglasung auf ein ordentliches Eigengewicht. Obendrauf kommen dann noch weitere Lasten, die je nach Jahreszeit auf den Glasbau einwirken, sowie Schneelast und Windlast.

 

Ein gutes Fundament sorgt dafür, dass die Lastübertragung auf den Boden gleichmäßig funktioniert und bringt damit Stabilität für die gesamte Wintergarten Konstruktion. Neben der Lastenübertragung ist das Fundament außerdem wichtig für die Frostsicherheit. Dabei kommt es gar nicht darauf an, ob es sich um einen Kaltwintergarten oder einen Warmwintergarten handelt. Frostschäden am Boden oder der Konstruktion sind unbedingt zu vermeiden.

Was bedeutet Frostsicherheit für den Wintergarten?

Wer sich einmal mit dem Thema Frost auseinandergesetzt hat, der weiß, was für Kräfte das gefrorene Wasser durch seine Ausdehnung entwickeln kann. Frost ist in der Lage Blumentöpfe und Gartendekoration, im wahrsten Sinne des Wortes zu Sprengen. Seine Kräfte reichen außerdem aus, um Terrassenfliesen zu beschädigen, Feinsteinzeug zum Brechen zu bringen und sogar Risse im Beton zu verursachen. Jedes Material in dem sich Wasser sammeln kann, welches dann gefriert, ist betroffen. Man spricht allgemein von Frostschäden.

 

Für unsere Breitengrade wissen wir, dass ab einer Tiefe von 80 Zentimetern im Boden die Temperatur nicht mehr unter 0 Grad Celsius fällt. Ab 80 Zentimeter Tiefe ist der Boden also „frostfrei“. Deshalb sind 80 Zentimeter immer die Angestrebte Tiefe für Betonfundamente aller Art, da dann keine Gefahr einer Beschädigung durch Frost mehr besteht.

Wie erreicht man Frostsicherheit für den Wintergarten?

Es ist nicht immer möglich oder nötig eine komplette Bodenplatte mit 80 Zentimeter Tiefe zu gießen. In solchen Fällen kommt eine Frostschürze zum Einsatz. Die Frostschürze ist ein Streifen, der um die Bodenplatte herum in der erforderlichen Tiefe gegossen wird. Auch eine Unterfütterung des Fundaments mit Kies und Schotter können Frostsicherheit bringen.

Frostsicherheit und damit eine lange Lebensdauer, steht und fällt mit einem professionellen Fundament, das sollte man sich unbedingt bewusstmachen. Ein Profi wird Ihnen für jede Gegebenheit die beste Lösung aufzeigen können. An diesem Punkt sollte man sich beraten lassen.

Welche Fundamentarten gibt es?

Im Groben unterscheidet man zwischen vier Fundamentarten: Punktfundament, Streifenfundament, Ringfundament und Fundamentplatte. Fundamentplatten werden in der Regel für Warmwintergärten mit Heizung gewählt. Die Platten dürfen einen U-Wert – der die Wärmedämmfähigkeit angibt – von 0.35 W/m2K haben, wenn es sich um einen Neubau handelt. Ringfundamente werden U-förmig angelegt. Auf das Ringfundament wird dann die Bodenplatte des Wintergartens verlegt. Ringfundamente können bei kleineren Wintergärten verwendet werden. Das Streifenfundament besteht aus dem einem Streifen, auf dem entweder die Wand oder die (nicht-tragende) Bodenplatte liegt. Das Punktfundament ist ähnlich, wie das Ringfundament, nur für kleinere Wintergärten geeignet. Punktfundamente kommen daher meist bei Kaltwintergärten oder Gewächshäusern zum Einsatz.

Welche Bodenplatte für den Wintergarten?

Fundament, Bodenplatte und Abdichtung des Wintergartens müssen immer vier wichtige Eigenschaften erfüllen:

 

– Frostsicherheit

 

– Lastaufnahme und Lastübertragung

 

– Wärmedämmung

 

– Sperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit

 

Bei einem Wohnwintergarten kommt ab einer bestimmten Größe noch die Einhaltung des aktuellen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) hinzu. Dazu haben wir ausführlich im Blot Artikel Wintergarten und Energiesparen berichtet.

Wintergarten auf Terrasse bauen?

Kann ich den Wintergarten nicht einfach auf meiner Terrasse bauen? Das ist einer der am häufigsten gestellten Fragen während eines Beratungsgespräches. Wenn man sich die Anforderungen an die Bodenplatte anschaut, dann müssen diese letzten Endes auf die bestehende Terrasse übertragbar sein, damit das funktionieren kann. Man kann also nicht pauschal mit Nein antworten. Und in einigen Fällen macht es sicher Sinn, sich die Gegebenheiten vor Ort genau anzuschauen, bevor man abschließend darüber urteilt. Für einen Kaltwintergarten stehen die Chancen dafür besser als bei einem Warmwintergarten, wo es in der Regel an der Feuchtigkeitssperre und der Bodendämmung scheitert.

Auch wenn es schön ist, eine Arbeit nicht zweimal machen zu müssen und bereits vorhandenes ausnutzen zu können, man sollte dabei auch folgende Aspekte bedenken:

  • Hat meine Terrasse das notwenige Gefälle für einen Wintergarten?
  • Möchte ich freiliegende Versorgungsleitungen für Heizung etc haben? (Diese werden nämlich in der Regel in der Bodenplatte des Wintergartens „versteckt“)
  • Welchen Fußboden wünsche ich mir wirklich in meinem Wintergarten?

Wintergarten Fundament in 6 Schritten:

Wenn alle Entscheidungen gefallen sind und die Baugenehmigung vorliegt kann es losgehen, der Wintergartenbau beginnt und der Traum geht in Erfüllung. Und so funktioniert der erste spannende Bauabschnitt, das Wintergartenfundament:

  1. Planung der Bodenplatte

Die Fläche für das Fundament wird ausgemessen und mit Bauschnur und gegebenenfalls mit Markierungsspray gekennzeichnet. Beben der eigentlichen Fläche rechnet man noch ca. 15 cm Arbeitsraum dazu. Jetzt gibt es eine goldene Regel: Niemals auf die Bauschnur treten!

  1. Boden ausheben

Die variiert je nach Art des geplanten Fundamentes. Gehen wir von einer Fundamentplatte mit Frostschürze aus, wird der Fundamentbereich für die Platte in ca. 30 Zentimeter Tiefe abgetragen, bis das geplante Gefälle überall erreicht ist. Dann wird die die Frostschürze am äußeren Rand der Fundamentplatte angelegt. Sie sollte ca. 30 Zentimeter breit sein und wie beschrieben 80 Zentimeter tief.

  1. Boden verdichten

Damit das Fundament stabil wird und nicht absackt, muss der Boden wieder verdichtet werden. Dies geschieht ziemlich lautstark mit einer Rüttelplatte.

  1. Sauberkeitsschicht und Dämmung

Die Dämmung soll, wie beschrieben, die Frostsicherheit des Wintergartens komplettieren. Sie ist später ein wichtiger Bestanteil der Energieeffizienz des Wintergartens, da sie Wärmeverluste verhindert. Damit das klappt braucht man die Sauberkeitsschicht. Sie trennt die zukünftige Fundamentplatte vom Untergrund. Für die Sauberkeitsschicht wird Kies in den ausgehobenen Fundamentbereich geschüttet und ebenfalls noch mal verdichtet. Auf der Kiesfläche wird eine wasserdichten PE-Folie verlegt. Diese muss genauso groß wie das Fundament plus 20 cm auf jeder Seite sein. Darauf wird dann das Dämmmaterial der Wahl verlegt.

  1. Schalung bauen

Als Schalung bezeichnet man den Holzrahmen aus vernagelten Schalbrettern, der genauso hoch ist, wie später die Fundamentplatte gegossen werden muss. Wer schon mal einen Rahmen aus Holz gebaut hat weiß, dass es dabei drauf ankommt die Holzstärke für das spätere Innenmaß einzuberechnen. Hier kann es schnell zu Fehlern kommen.

  1. Frostschürze und Fundamentplatte gießen

Nun ist es soweit, die Frostschürze und die Fundamentplatte werden in einem Stück gegossen. Das ist besonders wichtig für die spätere Stabilität. Zum Schluss noch die Betonfläche sauber mit einer Richtplatte abziehen und Voila. Übrigens: wer sich am nächsten Tag ärgert, weil er vielleicht einen Pfoten Abdruck oder den Fußabdruck eines Vogels auf der makellosen Fläche findet, der sollte wissen, dass sowas dem Bau Glück bringt.

 

Der Beton muss nun in Ruhe mehrere Tage aushärten. Die Betonfläche sollte mit einer Bau Folie vor den Elementen geschützt werden. Je nach Wetterlage dauert es zwei Tage bis die Schalung entfernt werden kann und ca. 6 Tage bis das Fundament genutzt werden kann.

Welches Fundament für meinen Wintergarten?

Welches Fundament das richtige für Ihren Wintergarten ist, hängt von vielen Faktoren ab. In den meisten Fällen macht eine abschließende Begehung vor Ort Sinn. Fundamente sollten mit einem Profi zusammen geplant werden, der die gesamte Statik des von Ihnen gewünschten Wintergartens mit einberechnen kann.

 

Außerdem sollte man sich bewusstmachen, dass für die meisten Wintergärten eine Baugenehmigung beantragt werden muss. Auch deshalb ist es sinnvoll, das Bauvorhaben mit einem Profi zusammen zu planen. Für unsere Kunden kümmern wir uns zum Beispiel gerne um den Antrag für die Baugenehmigung. So hat man alles aus einer Hand und ist rundum gut beraten und kleine Änderungsanforderungen, können zeitnah umgesetzt werden.

Diese Seite verwendet Cookies von Drittanbietern, wie Google und Facebook, um Ihnen ein großartiges Nutzererlebnis zu bieten, Besucher zu erfassen und Ihnen personalisierte Werbung anzuzeigen. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung


Mit dem Laden von Youtube Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google

Datenschutzeinstellungen

Hier finden Sie eine Übersicht aller Cookies. Sie können der Verwendung optionaler Cookies bei Bedarf widersprechen. Weitere Informationen zu den von uns eingesetzten Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung


Mit dem Laden von Youtube Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google

Essenziell

Essenzielle Cookies – Diese Website benutzt Cookies, die für den grundlegenden technischen Betrieb der Website erforderlich sind um einwandfreie Funktion, für Komfort und Benutzung sicherzustellen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

Marketing

Wir nutzen Cookies von Drittanbieter wie Google und Facebook. Diese erfassen das Nutzerverhalten, um Ihnen personalisierte Angebote zu bieten und ein optimales Nutzererlebnis zu garantieren. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

Youtube

Wir nutzen Youtube Videos und übermitteln einige Ihrer Daten beim Laden und Aufrufen dieser Videos. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung sowie in der Datenschutzerklärung von Google

Die optionalen Cookies wurden deaktiviert.   Vielen Dank! Die Cookies wurden aktiviert.
Facebook